Das EURO Sammel-Album war vor einigen Jahren ein Geschenk meines Onkels. Dabei handelt es sich um einen blauen Ringbuchordner aus Pappe. Auf den einzelnen Seiten (ebenfalls aus Pappe) sind die Münzen der Euro-Währung, d. h. von einem Cent bis zu zwei Euro-Stücken, rückseitig abgebildet. Gesammelt werden Münzen von 1999 bis 2002 aus 15 Euro-Ländern; von Deutschland und Frankreich über Finnland bis hin zu San Marino und dem Vatikan. Transparente Seiten aus Kunststoff mit entsprechenden Vertiefungen ermöglichen es, die Münzen in der Sammelmappe zu fixieren, aber auch jederzeit wieder zu entfernen.

Nach dem Erhalt des Albums war meine Sammellust zunächst geweckt und ich füllte es mit einer Vielzahl von Münzen.

Nachdem ich mir eines Tages spaßeshalber den Wert des gesammelten Geldes ausgerechnet hatte, und mir vorstellte, was ich mir alles davon kaufen könnte, verlor es seinen Reiz als Sammlung. Also plünderte ich mein Album. Dieser Ablauf wiederholte sich noch einige Male: der materielle Wert war nach anfänglichem Interesse immer wieder von größerer Bedeutung als das Sammelvergnügen. Schließlich geriet das fast leere Album irgendwann in Vergessenheit.

Im Kontext unseres Seminars holte ich die Mappe wieder aus ihrem Versteck. Nach einem erfolglosen Blick in meinen Geldbeutel – auf der Suche nach ausländischen Euro-Münzen – verlor ich jedoch ein wiederholtes Mal mein Interesse und die Mappe blieb ein ‚Entsammlungsstück‘. Heute schmückt, neben deutlichen Gebrauchsspuren, eine dünne Staubschicht die Seiten des Albums.

Und die Moral von der Geschicht‘: Münzen sammeln, kann ich nicht!

Alina Frauenhoffer